Dare to Disagree

Margaret Heffernan erzählte auf der TEDGlobal 2012 die Geschichte von Alice Stewart, einer britischen Ärztin und Wissenschaftlerin:

Alice Stewart hatte in den frühen 1950er Jahren herausgefunden, dass Röntgenuntersuchungen während der Schwangerschaft das Krebsrisiko für die ungeborenen Kinder massiv erhöht. Sie publizierte erfolgreich ihre Forschung (Lancet 1956) und sogar vom Nobelpreis war die Rede. Dennoch – es dauerte 25 Jahre, bis das medizinische Establishment in Großbritannien und Amerika die Konsequenzen zog und Röntgenuntersuchungen an Schwangeren verbot. „Dare to Disagree“ weiterlesen

Das Paradeiserbeet

Er war alt geworden. Jedes Jahr hatte er gemeinsam mit seinem Sohn den kleinen Garten in ein blühendes Paradeiserbeet verwandelt. Heute war sein Sohn im Gefängnis und er selbst zu schwach, die Erde umzustechen.

Er schrieb an seinen Sohn: „Lieber Hans, wie gern würde ich auch dieses Jahr unser Paradeiserbeet pflegen. Mit deiner Hilfe wäre es ein Leichtes . Aber für mich allein ist die Erde zu hart und der Spaten zu schwer.“

Sein Sohn schrieb wenige Tage später zurück: „Lieber Vater, bleib ja weg vom Beet!!! Es liegen dort Teile vergraben, von denen du nichts wissen willst, die du schon gar nicht finden willst und die mich in noch viel größere Schwierigkeiten bringen würden!“

Da läutete ein Trupp Polizisten am Haus des alten Mannes. Sie hatten Spaten und einen Durchsuchungsbefehl dabei. Sie gruben nach den angekündigten Beweisen, wühlten den ganzen Boden einen halben Meter tief um, ohne fündig zu werden.

Der zweite Brief des Sohnes erreichte den Mann nur Stunden, nachdem die Polizisten abgezogen waren. „Das war alles, was ich für dich tun konnte. Du kannst jetzt die Paradeiser pflanzen.“

Stefon Harris: There are no mistakes on the bandstand

Stefon Harris erklärt, dass es in der Jazz-Improvisation nur einen Fehler gibt. Nämlich einen unerwarteten oder scheinbar unpassenden Ton eines Kollegen für einen Fehler zu halten, anstatt den Ton miteinzubeziehen und darauf zu reagieren. Um einen „collaborative sound built on collective inspiration“ zu schaffen, liege die Kunst viel mehr in der Fähigkeit des Wahrnehmens als in der Fähigkeit des eigenen Tuns. „It’s not about bullying my vision or anything like that. It’s about being here in the moment, accepting one another and allowing creativity to flow.“ Hier geht es zu seinem mit Hörproben untermalten Vortrag auf www.ted.com.

Gnackwatschn

Kooperativ zu sein bedeutet nicht, alle Wünsche zu erfüllen und darüber die eigenen Bedürfnisse zu verdrängen. Kooperation braucht Selbstverantwortung.

Es allen Recht zu machen, führt geradewegs in die Opferrolle. Dorthin, wo Menschen sich im Drama-Dreieck von Täter, Opfer und Retter aneinander binden. Wo man sich in wirren Beziehungsgeflechten verstrickt, in dem z.B. Helfer aus Frust über die eigene Opferrolle selbst zu Tätern werden.

Echte Kooperation geschieht aus innerer Freiheit. Hier gibt es weder Opfer, Täter noch Retter. Hier gibt es selbstverantwortliche Individuen, die einander und anderen aus freien Stücken Gutes tun.

Ein humorvoll überzeichnetes Video zu (unerwarteter) Kooperation aus freien Stücken finden Sie hier …

„Gnackwatschn“ weiterlesen

Einer für alle!

Auch in der Werbung wird das Thema Kooperation immer wieder neu verhandelt. In folgendem Video kommt ein Klassiker unter den Kooperationsgeschichten zum Einsatz: Einer für alle, alle  …

https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=B_vzdv26GxQ

Das Geschenk

Als der alte Memnun verstarb, hinterließ er seinen drei Söhnen eine ansehliche Herde von 17 Kamelen. Nach seinem letzten Willen sollten die Söhne die Herde unter sich aufteilen, wobei

  • der älteste Sohn die Hälfte der Kamele bekommen sollte,
  • der mittlere Sohn ein Drittel
  • und der jüngste Sohn ein Neuntel.

Weder durften sie das Erbe – oder Teile davon – verkaufen, noch in irgend Weise verschwenden. Geschätzte LeserInnen, wie würden Sie diese Aufgabe lösen? „Das Geschenk“ weiterlesen

Kollektive Intelligenz

Professor Thomas Malone (MIT Sloan School of Management) forscht nach den Faktoren „kollektiver Intelligenz“.  Die Psychologie beschreibt Intelligenz als Maß für die grundsätzliche Fähigkeit Einzelner, unterschiedlichste kognitive Problemstellungen zu lösen. Dem entsprechend beschreibt „kollektive Intelligenz“ die grundsätzliche Problemlösungsfähigkeit einer Gruppe. Was macht eine Gruppe intelligent? „Kollektive Intelligenz“ weiterlesen

Von der Schwierigkeit, Kooperation zu beenden …

Ein Gastbeitrag von Neil Hatton

„Da in der angelsächsischen Vorstellungswelt nichts auf ewig gelten muss, sondern jeder Zeit und immer wieder geprüft und verworfen werden kann, möchte der Bürgermeister der Kleinstadt Wallingford am Ufer der Themse gerne die Städtepartnerschaft kündigen, die einer seiner Vorgänger vor 30 Jahren mit dem französischen Ort Luxeil-les-Bains in den südlichen Vogesen schloss.  „Von der Schwierigkeit, Kooperation zu beenden …“ weiterlesen

Das eigene Wissen nutzen oder warum Sie sich über Ihre Kopfgeburten freuen sollten….

Ein Gastbeitrag von Claudia Conrad:

Wir leben in einer Gesellschaft mit einem immensen Bedarf an Wissen und Expertise. Die reine Informationsgesellschaft, in der es ‚nur’ um die freie Verfügbarmachung von Informationen geht, ist im elektronischen Zeitalter schon lang Realität. Aber wie wird Information in Wissen umgewandelt und nachhaltig vermittelt? Insbesondere an Menschen, die bereits ihren Mann oder ihre Frau im Berufsalltag stehen?

Wissen entsteht nicht, in dem man ein leeres Gefäss füllt. „Das eigene Wissen nutzen oder warum Sie sich über Ihre Kopfgeburten freuen sollten….“ weiterlesen